for Advanced Studies
Workshop: Visuelle Skepsis. Wie Bilder zweifeln
11 December 2017

Photo: UHH/MCAS/Bibliotheca Hertziana, MPI für Kunstgeschichte, Florenz
Bilder als Erkenntnismedien spielen heute eine größere Rolle denn je. Die Bilderflut, unter anderem in den Neuen Medien, lässt sie allerdings auch problematisch werden. Vor diesem Hintergrund erhält die Frage größere Bedeutung, wie Bilder ihren eigenen Status als Erkenntnismedien problematisieren – zum einen ausstellen und zum anderen in Zweifel ziehen – können. Bisher wurde die Auseinandersetzung mit Positionen des Skeptizismus in der Kunstgeschichte geführt, indem man philosophische Strömungen einer bestimmten Zeit auf die Ikonographie von Gemälden bezog. Die wenigen Publikationen, die sich mit Skepsis beschäftigen, fragen vor allem danach, wie philosophische Texte ihren Niederschlag in Gemälden oder Druckgraphiken fanden. Die Tagung wählt hier einen anderen Zugang. Es sollen explizit die Diskurse untersucht werden, die nicht darauf zurückgehen, dass Texte des Skeptizismus in Bilder übersetzt wurden. Stattdessen soll gefragt werden, wie Bilder aufgrund der ihnen eigenen medialen Struktur zum Ort von performativen Prozessen werden, die mit den dialogischen Strategien des Skeptizismus vergleichbar sind. Eine Hauptthese des Workshops lautet, dass hier Widersprüche und Negationen auftreten müssen, die den Charakter einer medialen Selbstbefragung haben.
Date
Dezember 11–12, 2017